38 Jahre Stadtlander schüttelt man nicht einfach so ab. Ich spreche mit Teddy an ihrem allerletzten Tag als Besitzerin von Stadtlander in der Poelestraat in Stad. Sie ist unruhig, weil sie mit dem Abschluss des Verkaufs eine sehr arbeitsreiche Zeit hinter sich hat. Sie war dort acht Jahre lang Geschäftsführerin, die letzten 30 Jahre Eigentümerin. Und jetzt hat sie es verkauft. Sie gibt auf. Sie muss nur noch den Vorrat zählen und dann ist ihre Zeit abgelaufen. Das Ende einer Ära.
„Barbesitzer mit dickem Bauch und Zigarette im Mund“
Teddy arbeitete als ihr Chef im Salle a Manger Stadtländer gekauft, sie selbst studierte damals Pädagogik. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch nicht den Ehrgeiz, in der Hotelbranche weiterzumachen, oder zumindest hatte sie sich darauf geeinigt, nicht „darin stecken zu bleiben“. So erzählt sie es. Sie wehrte sich. In ihren eigenen Worten, weil es damals noch verachtet wurde. „Damals gab es oft Barbesitzer, die Alkoholiker waren, mit einem so dicken Bauch und einer Zigarette im Mund“, sagt Teddy. „Das war damals wirklich das Image der Hotelbranche.“
Eines der ersten Restaurants in den Niederlanden
Ab einem bestimmten Punkt konnte sie es nicht länger ignorieren und akzeptierte, dass die Hotelbranche der rote Faden durch ihr Leben war. Sie fährt fort: „Dann habe ich mein Studium abgebrochen, meine Gastro-Ausbildung gemacht und bin Managerin bei Stadtlander geworden.“
„Wir waren eines der ersten Restaurants in Groningen, vielleicht sogar in den gesamten Niederlanden“, sagt Teddy stolz. „Essen und trinken gleichzeitig, das hat man damals kaum irgendwo gesehen.“ Das war wirklich neu. Früher gab es ein Café oder ein Restaurant, aber dieses Konzept hat beides zusammengeführt. Es machte das Essen auswärts wirklich zugänglicher.“
Vegetarischer Tagessnack
Auf der Stadtlander-Speisekarte standen von Beginn an auch vegetarische Tagessnacks. Was für die damalige Zeit ziemlich fortschrittlich war. „Außerdem Saté-, Steak- und Tellerservice“, sagt Teddy. „Bei uns bekommt ihr aber auch Cordon Bleu oder Schnitzel.“ Obwohl Stadtländer ist im Grunde immer noch das Gleiche, ein paar Dinge haben sich in diesen 38 Jahren geändert. „Die Speisekarte ist etwas umfangreicher, weil die Leute wirklich immer ausgiebiger essen.“ Aber wir sind auch ganz klar ein Café“, fährt sie fort. „Freitags und samstags, nach neun oder zehn Uhr, sind wir wirklich ein Café.“
Und dort fühlt sich Teddy auch am wohlsten. In all den Jahren arbeitete sie hauptsächlich hinter der Bar. Und auch da hat sich im Vergleich zu vor 38 Jahren einiges verändert. „Jetzt gibt es eine viel größere Auswahl an Bieren, auch viel mehr Spezialbiere“, sagt sie. „Früher hatte ich zwei Heineken-Zapfhähne, also standen Sie beide gleichzeitig nebeneinander und zapfen aus diesen Stapelgläsern. Das sieht man jetzt überhaupt nicht. „Früher lief man mit meterhoch gestapelten Pilsgläsern durch den Laden, die einem bis über die Schulter hingen.“
Unterhaltungszentrum gepflastert
Seit 38 Jahren im Unterhaltungszentrum von Stad tätig. Hat sich das auch geändert? „Man merkt, dass es heutzutage etwas verhärtet ist“, sagt Teddy. „Deshalb haben die meisten Geschäfte auch Türsteher.“ Und manchmal höre ich Geschichten von meinen Mitarbeitern. Aber neulich habe ich selbst an einem Samstagabend gearbeitet und dann dachte ich: „Oh mein Gott, was ist hier los?“ Wie betrunken alle sind!' Aber ja, das war früher auch so, jetzt bin ich natürlich selbst älter. Heutzutage werden viele andere Mittel eingesetzt, beispielsweise Tabletten. Aber andererseits waren sie damals auch nicht alle Lieblinge, das halte ich für Unsinn zu sagen.“
Leben nach Stadtlander
Was sind Teddys Pläne? Was wird sie mit der Zeit anfangen, die ihr nach dem Verkauf ihres eigenen Unternehmens zur Verfügung steht? „Ich habe wirklich noch keine Ahnung“, sagt sie. „Vielleicht gehe ich wieder arbeiten, aber im Moment weiß ich es überhaupt nicht.“ Was sie weiß, ist, dass sie zunächst mit ihrem Hund auf Texel frische Luft schnappen wird. „Und dann werde ich weiter sehen“, schließt sie.