Der Bierkonsum in den Niederlanden steigt seit Jahren. 2016 tranken fast 50 % der Niederländer jeden Monat ein Bier (Quelle: National Beer Survey 2016). Mal sehen, was dieser Durstlöscher im kommenden Jahr für uns bereithält. Thomas Wijns listet die fünf wichtigsten Trends auf.
Bierologe, Zythologe oder Biersommelier. Wie auch immer man ihn nennt: Thomas Wijns ist ein wahrer Bierkenner. Thomas ist als Zythologe mit Warsteiner verbunden und auch Markenbotschafter für Servetheperfectbeer.com† Mit einem Blick in seine (Bier-)Glaskugel hat er fünf Trends aufgelistet, auf die sich die bierliebenden Niederlande 2017 freuen können, mit leckeren Vorschlägen, die in den Niederlanden erhältlich sind.
1. Zwei traditionelle Brauländer feiern ein Comeback: England und Deutschland
In den letzten Jahren ist die Vielfalt im Bierregal erheblich gewachsen. Der Vormarsch lokaler holländischer Biere sowie belgischer und amerikanischer Marken war beträchtlich. Im kommenden Jahr werden die Biere aus den traditionellen Brauländern England und Deutschland verstärkt den Weg zum holländischen Biertrinker finden. In diesem Segment gibt es in Sachen Tradition, Geschmack und Qualität noch viel zu entdecken. Denken Sie zum Beispiel an deutsche Doppelbocken (z. B. Koning Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg Ritterbock*), Rauchbier (z. B. Aecht Schlenkerla Rauchbier), Maibocken (z. B. Einbecker Mai-Ur-Bock) und Kellerbier (z. B. St. Georgen Brau Kellerbier). Oder die englischen Brown Ales, Golden Ales (denken Sie an Wychwood Hobgoblin und Hobgoblin Gold) und traditionelle Porter wie Fuller's London Porter und St. Peters Old Style Porter.
2. Pilsner 2.0
Niederländische (lokale) Bierbrauer sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Nach diesem kontinuierlichen Wachstum verlagert sich der Fokus nun auf die Bereitstellung kontinuierlicher Qualität. Nicht nur die Brauer konzentrieren sich mehr darauf, „immer den gleichen Geschmack“ zu liefern, auch im Einzelhandel liegt der Fokus mehr auf der Qualität des Bierverkaufs. Kühlregale mit Dosenbier sind dabei die wichtigste Entwicklung. Dadurch wird sichergestellt, dass das Bier länger und besser schmeckt. Denn Licht und Luft sind die beiden größten Feinde des Bieres.
Neue und kleine Brauer brauen auch eher Pils – eine der technisch anspruchsvollsten Biersorten. Ein Vorbote dieses Trends ist bereits in den USA und England zu sehen, wo neue Brauereien unfiltrierte Pilsner und deutsche Pilsner-Sorten auf den Markt bringen. Beispiele für diesen Trend sind Four Pure aus London und Lagunitas aus den USA. Nach der Explosion extremer Bieraromen entscheidet sich der Bierliebhaber immer noch für einen geschmackvollen Durstlöscher mit Charakter. Pilsener ist aus gutem Grund die am meisten getrunkene Biersorte der Welt.
3. Totale Erfahrung im Brewpub
Die Ansiedlung vieler neuer Brauereien hat der Bierkultur in den Niederlanden einen enormen Schub gegeben, wobei insbesondere der lokale Charakter für viele Biertrinker einen Mehrwert darstellt. Eine logische Konsequenz ist, dass immer mehr Brauereien einen Verkostungsraum in der Brauerei eröffnen. Dies ist besonders wertvoll für India Pale Ale (IPA) Biere, denn IPA bietet das beste Geschmackserlebnis, wenn es möglichst frisch getrunken wird.
Eine Reihe von Brauhäusern in den Niederlanden sind De Kromme Haring in Utrecht, Van Moll in Eindhoven und Butchers Tears in Amsterdam.
Auch abgelegene Brewpubs werden wir zunehmend sehen: Belgische (Delirium), amerikanische (Goose Island) und schottische (Brewdog) Brewpubs werden ihre Türen öffnen. Das eigene Biersortiment ist komplett mit der DNA des Gastronomiebetriebes verwoben. Diese Bierkneipen sind ein Franchise des Brauers, wobei das Sortiment hauptsächlich aus den „Craft-Bieren“ des Brauers besteht.
4. Viel Geschmack mit weniger Alkohol
Der Konsum von leicht alkoholischen Bieren und alkoholfreien Bieren ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Dieses Wachstum wird sich sicherlich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Es ist daher logisch, dass sich Brauer zunehmend darauf konzentrieren, geschmackvollere alkoholarme und alkoholfreie Biere zu brauen. Beispiele sind BrewDog Dead Pony oder Jopen Life's a beach (leicht alkoholisch) sowie Warsteiner Alkoholfrei und Weihenstephaner Original Alkoholfrei (alkoholfrei). Bei diesen Bieren stehen Geschmack und Qualität im Vordergrund, nicht der Alkohol.
5. Bier und Obst: Die Kombination, auf die man sich freuen kann
Die Radlers sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Im vergangenen Dezember wurde das Warsteiner Premium Radler bei der Wahl „Bestes Produkt des Jahres 2016-2017“, bei der verschiedene Biersorten nominiert wurden, als bestes Produkt in der Kategorie „Bier“ ausgezeichnet. Neben dem Segment Radler entsteht eine neue Nische mit Bier kombiniert mit verschiedenen Fruchtschalen und Säften. Denken Sie an ein mit Grapefruitsaft gemischtes IPA (wie BrewDog Elvis Juice), ein schweres Stout mit Kokosnuss oder ein Triple mit Traubensaft, wie das d'Achouffe Château d'Ychouffe. Diese Biere haben in Kombination mit Früchten eine gewisse Frische. Daran haben sie in den USA schon eine Weile gearbeitet. Dort gilt derzeit das Motto: „Sauer ist das neue Bitter“.
*Wird später in diesem Jahr in den Niederlanden eingeführt
Autor: Thomas Wijns